Kurz nachdem sich Chef Jeff Bezos die „Washington Post“ gekauft hat, steigt Amazon in den Zeitschriften-Markt ein. Der weltgrößte Online-Händler kooperiert mit dem Verlag Conde Nast und bietet Abonnements in Print und Online für die Titel „Vogue“, „Wired“, „Glamour“ und „Vanity Fair“ an. Amazon erweitert damit sein Angebot um eine Sparte, die Konkurrent Apple schon länger bediente. Conde Nast erhält Zugang zu den 200 Millionen Amazon-Kunden.
Die digitalen Abonnements werden plattformübergreifend angeboten, sind somit nicht nur auf Amazon’s eigenem Tablet Kindle Fire, sondern auch auf Android-Tablets und Apples iPad abrufbar. Als Lockangebot soll Kunden in den USA – nur dort ist das neue Angebot derzeit verfügbar – ein Abonnement über sechs Monate für weniger als sechs Dollar angeboten werden. Bisher vertreibt Conde Nast lediglich vier Prozent seiner über 18 Millionen verkauften Magazine digital und droht damit den Anschluss zu verlieren. Schließlich wollen immer mehr Kunden ihre Zeitschrift überall verfügbar haben. Auf dem Smartphone für den Weg zur Arbeit, auf dem Tablet für den Abend auf der heimischen Couch.
Der Schritt dürfte sich somit mittelfristig positiv auf die Werbeerlöse auswirken. Immer mehr Unternehmen investieren in Online-Werbung, was die Preise steigen lässt. Durch die Kooperation mit Amazon gewinnen die Titel von Conde Nast deutlich an Attraktivität.