Tiefenschärfe per Bildbearbeitung

By 9. April 2018März 10th, 2019Freistellen
Blumen weiß hängend

Wenn Sie im Rahmen der Produktfotografie unterwegs sind, dann spielt die Tiefenschärfe eine wichtige Rolle. Es handelt sich hier wirklich um eines der spannendsten Themen in der Fotografie. Hiermit wird angegeben, welcher Bereich auf einem Foto scharf abgebildet wird. Auch wenn Sie später Produktfotos freistellen möchten, sollten Sie eine optimale Tiefenschärfe beachten.

Wie erreiche ich Tiefenschärfe?

Bei der Tiefenschärfe handelt es sich um eine Kombination von Blendenöffnung des Kameraobjektivs und des Abbildungsmaßstabes. Darüber hinaus spielt bei digitalen Kameras noch die Sensorgröße eine Rolle. So besitzen beispielsweise Vollformatkameras von sich aus schon eine geringere Tiefenschärfe als zum Beispiel die Modelle mit APS-C- oder MFT-Sensor.

Zunächst geht es um den Abbildungsmaßstab. Mit einem Weitwinkelobjektiv möchten Sie sehr viel auf das Bild bekommen. Es eignet sich zum Beispiel sehr gut für Architektur- und Landschaftsaufnahmen. In diesem Fall sollen sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund scharf abgebildet werden. Bei einer Porträtaufnahme oder bei einem Produktfoto soll nur das Motiv deutlich hervortreten und der Hintergrund idealerweise verschwommen sein. Insoweit wird eine geringe Tiefenschärfe gewünscht, die mit einem leichten Teleobjektiv am besten realisiert werden kann. Weitwinkel- und Teleobjektive haben daher einen völlig unterschiedlichen Abbildungsmaßstab.

Aber auch die Blendenöffnung ist zu beachten. Mit einer kleinen Blenden, also einer großen Blendenzahl, erreichen Sie einen großen Tiefenschärfebereich und mit einer großen Blende, also einer kleinen Blendenzahl, dementsprechend einen kleinen Tiefenschärfebereich. Beachten Sie bitte, dass gerade bei der Produktfotografie immer für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt werden muss.

Die Tiefenschärfe nachträglich mit einer Bildbearbeitung zaubern

Wenn Sie ein tolles Produktfoto erstellt haben, welches in allen Details scharf abgebildet ist und darüber hinaus auch noch der Hintergrund scharf dargestellt ist, dann möchten Sie wahrscheinlich den Hintergrund in Unschärfe verfallen lassen. Schließlich soll sich der Betrachter nur auf das Motiv konzentrieren. In diesem Fall können Sie mit der Bildbearbeitung Adobe Photoshop die Tiefenschärfe auch nachträglich noch hinzufügen.

Hierzu können Sie am einfachsten den Filter „Verwackeln“ einsetzen. Im ersten Schritt können Sie mit der Lassofunktion das Motiv auswählen und markieren. Gleichzeitig wird ein neuer Alphakanal in der Kanäle-Palette mit dem Namen Alpha 1 erstellt und dieser mit der Farbe Schwarz gefüllt. Bei aktiviertem Alpha 1 Kanal wird das Verlaufswerkzeug mit den Werten 50 zu 100 % Schwarz festgelegt. Sie benötigen noch einen weiteren Alpha-Kanal mit der Bezeichnung Alpha 2, der mit Weiß gefüllt wird. Die Auswahl wird hierbei einfach umgekehrt. In der Kanälepalette sollten sich nun sechs Kanäle befinden. Hierbei handelt es sich um den RGB-, Rot-, Grün-, Blau-, Alpha 1- und Alpha 2-Kanal.

Aktivieren Sie nun den oberen RGB-Kanal und rufen den Weichzeichungsfilter „Verwackeln“ auf. Wenn Sie nun den Alpha 2-Kanal aktivieren, wird der Hintergrund leicht unscharf abgebildet. Durch Verschieben der Regler im Anzeigefenster des Alpha 2-Kanals können Sie die Wirkung noch etwas verstärken. Grund für diese Unschärfe ist, dass die zuvor eingestellte weiße Farbe des Alpha 2-Kanals sich sofort auf die Hintergrundfarben auswirken und diese unscharf erscheinen lassen.

Die Freistellung als Option

Falls Sie dennoch mit einem unscharfen Hintergrund nicht zufrieden sind, ist das nun bearbeitete Foto jedoch eine gute Grundlage, um ein Bild freistellen zu können. Diese Aufgaben können Sie auch bequem an uns auslagern. Somit sparen Sie viel wertvolle Zeit, die Sie lieber in aktuelle Fotos investieren können.