Ein vereinigtes Europa ist im eCommerce noch ein schöner Traum der Online-Händler. Lediglich 15 Prozent der Verbraucher kaufen bei Online Shops im europäischen Ausland. Zum Vergleich: Im Inland kaufen europaweit im Schnitt 44 Prozent der Verbraucher online ein.
Ein gewichtiger Grund für diese Differenz dafür sind die teils horrenden Lieferkosten. Eine Studie der Europäischen Kommission hat ergeben, dass Kunden für Lieferungen aus dem Ausland teilweise das Fünffache des nationalen Tarifs zahlen müssen. Deshalb will die Kommission nun handeln und noch im Frühjahr ein Konzept vorstellen, wie der Versand künftig günstiger werden kann.
Elzbeta Bienkowska, Binnenmarkt-Kommissarin der EU: „Unser Ziel ist es, die grenzüberschreitende Versendung von Paketen sowohl für den Einzelnen als auch für kleine und mittlere Unternehmen reibungslos und kostengünstiger zu machen – nicht über Preisregulierung oder Preisobergrenzen, sondern durch mehr Transparenz und Wettbewerb.“
Die Studie der Kommission bietet anschauliche Beispiele für die Misere. Ein 2-kg-Paket kostet von Belgien nach Spanien knapp 26 Euro. Wird es allerdings von Spanien nach Belgien gesendet, fallen fast 33 Euro an. Auch bei direkten Nachbarländern finden sich enorme Unterschiede. Während der Versand von Österreich nach Italien 14 Euro kostet, zahlt man für den umgekehrten Weg stolze 25 Euro.
Ein möglicher Eingriff in die Preisgestaltung der Versand könnte der nächste wichtige Eingriff der EU im Ausbau des Internet-Handels sein. Anfang des Jahres waren kürzlich neue Regeln für das Schlichten von Streitigkeiten in Kraft getreten.