Das Thema Ungeduld wurde in diesem Blog bereits oft angeschnitten. Im Kern geht es im Bezug auf den Online-Handel darum, dass die weltweite Verfügbarkeit von Waren zu praktisch jedem Zeitpunkt die Ansprüche der Kunden hat steigen lassen. In der Fanatasie der Kunden soll ein im Online-Handel bestellter Artikel sozusagen sofort vor der Tür liegen. Das ist natürlich unrealistisch und die sofortige Verfügbarkeit bleibt eines der wenigen Trümpfe, die der klassische stationäre Handel noch hat.
Da sollte man meinen, dass Produkte, die der Online-Handel sofort verfügbar machen kann, die wahren Cash Cows sind. Dass dies wohl nur ein schöner Traum ist, belegen aktuelle Zahlen des Börsenvereins des deutschen Buchhandels hinsichtlich der Entwicklung von E-Books.
Elektronische Bücher, die gleich nach dem Kauf auf das Lesegerät geladen werden können, machen im Jahr 2015 nach drei Quartalen 5,3 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im Jahr 2014 waren es nach drei Quartalen 4,8 Prozent. Die Steigerung beträgt damit nur 0,5 Prozentpunkte. Da der Gesamtumsatz gestiegen ist, macht dies immerhin ein Plus von 6,9 Prozent, doch der Blick zurück lässt einen glatt die Kinnlade runterfallen. Im Jahr 2013 war es noch ein Plus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ist der Boom vorbei? Die Zahlen sprechen zumindest dafür. Zumal auch die Käuferzahlen stagnieren. In den Monaten Januar bis September kauften 3,3 Millionen Deutsche E-Books. Das sind genauso viele wie vor einem Jahr.