Für diejenigen, die den stationären Händler durch den Vormarsch des E-Commerce am Ende sahen, sollte es so etwas wie eine lebensrettende Maßnahme sein. Es sollte den großen Tankern des stationären Handels zu hohen Wellen verhelfen und die kleinen Boote der Online Shops zum Kentern bringen.
Der Name der Zauberlösung ist Multichannel und es ist ein ziemlich einfaches Prinzip. Stationäre Händler sprechen ihre Kunden nicht nur im Fachgeschäft, sondern auch im eigenen Online Shop an und verbinden die Stärken beider Plattformen.
Was einfach klingt, lässt sich offenbar gar nicht so einfach umsetzen. Darauf lässt zumindest eine Befragung von Lünendonk schließen. In der Trendstudie antworte die Mehrheit auf die Frage, wer der Vorreiter in Sachen Multichannel ist: Nein, da fällt mir niemand ein.
„Wenn die Vertriebskanäle und die dazugehörigen Backend-Systeme nicht ineinander greifen, ergeben sich für die Kunden hinsichtlich des Service-Angebots gegenüber reinen Online-Playern wie Amazon oder Zalando keine Vorteile“, beschreibt Dr. Bernhard Blüthner, geschäftsführender Gesellschafter des an der Studie beteiligten Unternehmens SALT Solutions, die Herausforderung der Einzelhändler.
Am besten – und das klar – schneidet noch Otto ab. 15 Prozent der Befragten sehen in dem Unternehmen den Vorreiter des Multichannel. Die Wahrnehmung mag auch daher kommen, dass Otto aufgrund des Versandkataloges ohnehin als Online-Unternehmen wahrgenommen wird. Als Gewinner unter den klassischen stationären Händlern kann sich somit der Media Markt auf Platz drei (6 Prozent) fühlen.