In der Produktfotografie müssen Sie wahrscheinlich auch metallische Gegenstände fotografieren. Diese neigen bei einer Beleuchtung mit Kunstlicht dazu, dass diese Reflexionen aufweisen. Sie können diese auf einfache Weise mit einem Lichtzelt reduzieren bzw. ganz vermeiden.
Wie werden Reflexionen durch ein Lichtzelt vermieden?
Viele ambitionierte Fotografen sind von einem Lichtzelt nicht begeistert, da diese der Meinung sind, dass hierdurch die zu fotografierenden Objekte relativ flach abgebildet werden und auch die Beleuchtung nicht optimal gesteuert werden kann. Dennoch eignet sich ein Lichtzelt sehr gut, um damit später Produktfotos freistellen zu können. Ein Lichtzelt dient als großer Diffusor. Diese streuen das Licht und sorgen für eine gleichmäßige Oberflächenausleuchtung. Hierbei werden auch unerwünschte Lichteffekte reduziert.
Eine vollständige Beseitigung von Reflexionen wird aber auch dort nicht erreicht. Dies ist aber auch nicht gewünscht, da kleinere Lichtreflexe die Plastizität des Motivs erhöhen. Wird ein Motiv ohne Lichtzelt mit einem Blitz belichtet, dann werden die einzelnen Strukturen besonders stark hervorgestellt. Andererseits entstehen an den Rändern viel zu starke Kontraste. Mit einem Lichtzelt werden das Objekt und auch der Hintergrund viel gleichmäßiger ausgeleuchtet.
Auch ein Selbstbau-Fototisch eignet sich hervorragend für eine gleichmäßige Ausleuchtung
Auch wenn Lichtzelte schon recht preisgünstig erhältlich sind, können Sie sich einen Fototisch mit einem weißen Karton noch kostengünstiger selbst herstellen. Achten Sie darauf, dass sich am hinteren Ende eine Hohlkehle befindet, sodass in diesem Bereich kein Schattenwurf vom Motiv sich bilden kann. Mit einer oder mehreren Fotolampen können Sie die Szene sehr gut ausleuchten. Für einen diffusen Lichteffekt stülpen Sie einfach Butterbrottüten über Ihre Fotolampen. Achten Sie ggf. auf eine starke Hitzeentwicklung.
(Quelle: Pixabay by Hans)
Heimanwender können mit den verschiedensten Lichtquellen experimentieren. So eignen sich durchaus auch Deckenleuchten, Schreibtischlampen und sogar Taschenlampen.
Kontrastarme Fotos korrigieren
Nachdem Sie reflektierende Oberflächen weitgehend reduziert haben, kann es durchaus vorkommen, dass die Motive sehr kontrastarm wirken. In diesem Fall kann eine Bildbearbeitung weiterhelfen. Ein Beispiel stellt das Fotografieren von Münzen dar. Die metallischen Oberflächen neigen sehr schnell zu unerwünschten Reflexionen. Hier sollten Sie mit einem Lichtzelt bzw. separaten Diffusor mehrere Testaufnahmen machen. Bei Münzen ist es zum Beispiel wichtig, dass die geprägten Oberflächen deutlich hervortreten.
(Quelle: Pixabay by vjkombajn)
Achten Sie zudem auf den Schärfetiefenbereich. Im vorliegenden Beispiel ist nur die vorderste Münze scharf abgelichtet.
Freistellen von Motiven mit geringer Reflexion
Um ein Motiv bzw. Foto freistellen zu können, sollten sich die Ränder sehr gut vom Hintergrund abheben. Liegen in diesem Bereich Reflexionen, dann haben es Freistell-Tools schwerer, die genauen Abgrenzungen festzulegen. Am einfachsten gelingt dies, wenn Sie nur eine Münze in einem Lichtzelt vor einem kontrastreichen Hintergrund fotografieren. Sollten Sie mit dem Freistellen Schwierigkeiten haben, so überlassen Sie diese Arbeiten besser einem professionellen Freistellerservice. Testweise können Sie einen solchen Service online kostenlos testen. In diesem Fall müssen Sie sich mit dem späteren Freistellen von Aufnahmen nicht mehr selbst befassen und haben mehr Zeit, um Ihre Motive optimal in Szene zu setzen.