Der Online-Handel boomt und wird weiter kräftig wachsen. So weit, so gut. Doch gegen einen der größten Rendite-Killer haben selbst große Onlineshops wie Amazon oder Zalando noch kein wirksames Mittel gefunden: Der Umtauscheritis.
Laut einer Studie des Forschungsinstituts Ibis schlägt jede Waren-Retoure mit durchschnittlich 20 Euro ins Konto der Online-Händler. Elektronik wird von über 15 Prozent der Käufer zurückgeschickt, bei Schuhen und Kleidung liegt die Quote sogar doppelt so hoch. Amazon hatte angekündigt, künftig Kunden zu sperren, sollten sie Ware zu oft umtauschen. Aus Marketingsicht ist diese Ankündigung ein Flop, zerstört sie doch viel Vertrauen und verunsichert ehrliche Kunden.
Traditionelle Händler haben es besser als reine Online-Händler und verzeichnen deutlich geringere Umtauschquote. Der Multikanal via bricks and clicks, also durch stationären Handel und Online-Handel scheint die derzeit wirksamste Lösung gegen die Umtauscheritis zu sein. Außerdem wächst der Multichannel-Handel deutlich schneller als der reine Online-Handel und mit einem Gesamtvolumen des deutschen Einzelhandes von 500 Milliarden Euro ist es ein vielversprechender Markt.
Besonders profitieren könnten Händler, die sich stationär bereits einen Namen gemacht haben und nun ihr Geschäft mit einem Online-Shop auf eine breitere Basis stellen wollen. Sie genießen durch ihren Namen oder ihre Marke bereits großes Vertrauen beim Kunden und könnte dadurch auf lange Sicht die reinen Online-Händler sogar verdrängen.
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