Der Abbildungsmaßstab von Foto-Objektiven

By 31. August 2018März 4th, 2019Freistellen, Produktfotografie
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Bei der Produktfotografie müssen häufig kleine Objekte bildfüllend fotografiert werden. Dies trifft häufig für Schmuck und Uhren zu. Der potenzielle Käufer möchte in einer Großaufnahme alle wichtigen Details erkennen können. Es macht keinen Sinn, diese Motive so zu fotografieren, dass auf dem Foto der überwiegende Teil als Hintergrund zu erkennen ist. In diesem Fall sollte ein Objektiv in der Lage sein, kleine Motive vergrößert und klar aufzunehmen. Teilweise ist hier auch schon von der Makrofotografie die Rede. Ein wichtiges Kriterium für solche Aufnahmen ist der Abbildungsmaßstab, den ein Objektiv erreichen kann.

Um was handelt es sich beim Abbildungsmaßstab?

Möchten Sie zum Beispiel den Brillanten eines Rings besonders deutlich fotografieren, dann spielt der Abbildungsmaßstab Ihres Objektivs eine wichtige Rolle. Angenommen, dieser besitzt einen Durchmesser von 5 mm, dann würde bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 dieser auf dem Foto dieselbe Größe wie im Original erreichen. Die erste Ziffer steht hier für die erreichte Abbildung und die zweite Ziffer steht für die Größe des Originals. Bei einem Maßstab von 5:1 würde der Brillant auf dem Foto dann 25 mm groß dargestellt. Bei einem Abbildungsmaßstab von 1:2 wäre der Brillant auf dem Foto 2,5 mm groß. Mit einem Standardobjektiv erreichen Sie häufig einen Maßstab von 1:4. In diesem Fall würde das vorgenannte Motiv 1,25 mm groß auf dem Foto dargestellt.

Welche Faktoren spielen bei der Kamera eine Rolle?

Ein Kriterium stellt die Entfernung zwischen der Sensor-Oberfläche der Kamera und dem Motiv dar. In vielen Fällen kommen Sie einfach nicht nah genug an das Motiv heran. Dies wird beim Fotografieren von Insekten deutlich, da diese eine sogenannte Fluchtdistanz besitzen. Bei einem festen Gegenstand spielt die Fluchtdistanz keine Rolle.

Ein weiteres Kriterium ist die Sensorgröße der Kamera. So haben Vollformatkameras einen größeren Sensor als zum Beispiel APS-Kameras oder gar einfache Digitalkameras. Auch das verwendete Objektiv und die eingestellte Brennweite spielen eine Rolle.

Viele Objektive werden als makrofähig bezeichnet, wenn diese einen Abbildungsmaßstab von 1:4 erreichen. Die Naheinstellungsgrenze ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich. Mit einem Normalobjektiv kommen Sie etwa bis zu 30 cm an ein Motiv heran, mit einem Tele-Objektiv beträgt die Naheinstellgrenze rund 50 cm bis 100 cm. Echte Makro-Objektive können jedoch bis auf 1 cm nah an das Motiv heran. Diese besitzen dann auch einen Abbildungsmaßstab von echten 1:1.

Mit einer 60 mm Brennweite sind viele Makro-Objektive ausgestattet. Einen guten Mittelweg bieten Objektive mit 100 mm Brennweite. In Bezug auf die o.g. Fluchtdistanz sollten Sie ein Objektiv mit 180 mm Brennweite nutzen.

Wie wird fotografiert?

Wenn Sie Schmuckstücke große rausbringen möchten, sollten Sie auf jeden Fall ein Stativ nutzen. Ratsam sind bei Spiegelreflexkameras auch die Spiegelvorauslösung sowie ein Fernauslöser, damit Verwacklungen vermieden werden. In Bezug auf die ausreichende Tiefenschärfe wird eine Blende von f4 empfohlen. Nach Möglichkeit verwenden Sie als Einstellung ISO 100. Denken Sie zusätzlich noch an eine richtige Ausleuchtung. Bei Makro-Aufnahmen werden häufig Ringblitzgeräte verwendet.

Es empfiehlt sich, mehrere Probeaufnahmen mit verschiedenen Entfernungen und Brennweiteneinstellungen zu machen. Auch wenn der Hintergrund bei einigen Aufnahmen scharf, bei anderen unscharf erscheint, sollten Sie Ihr Augenmerk immer auf das scharf abgelichtete Motiv richten. Für den Hintergrund gibt es andere Lösungen, mit denen Sie diesen gar komplett entfernen oder ersetzen können.

Die Bildbearbeitung dieser Aufnahmen

Nicht immer passt der Hintergrund zu Ihren Makroaufnahmen. In diesem Fall können Sie diese Bilder freistellen. Entweder Sie nutzen hierfür ein bekanntes Bildbearbeitungsprogramm oder Sie nutzen die Möglichkeit, Ihre Fotos an uns zu senden.