Soziale Gefahr: Buy Buttons verändern den E-Commerce

By 23. März 2017August 25th, 2017E-Commerce

Es steht außer Frage, dass der Online-Handel ein wachsender, aber durchaus umkämpfter Markt ist. Zu verschenken hat trotz der Goldgräberstimmung niemand etwas. Allerdings ist es auch ein relativ fairer Markt. Die Vielzahl von Händlern verhindert Kartellbildungen, und der grundsätzliche Zugang ist für jeden Teilnehmer mehr oder weniger gleich. Was darüber hinaus in Marketing, SEO usw. investiert wird, sei erst mal dahingestellt.

Seit geraumer Zeit tut sich allerdings etwas, was den Markt grundsätzlich verändern könnte. Zum Nachteil von Gründern und kleineren Händlern, zum Vorteil der großen Player. Die Rede ist von Buy Buttons in sozialen Netzwerken. Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest – sie alle sind momentan in einer, sagen wir mal, Experimentierphase mit den Kaufknöpfen.

Dieses Experiment könnte allerdings weitreichende Folgen haben. Zum einen ist der Kauf relativ einfach, kann als One-Click-Buy angelegt werden. Der Kunde hinterlegt bei seinen sozialen Netzwerken Bankdaten und Lieferadresse. Gefällt ihm ein Artikel, klickt er einfach auf den Buy Button, und das Produkt ist schon auf dem Weg zu ihm.

Soziale Netzwerke haben zudem einen unglaublichen Schatz. Sie haben viele Nutzer, deren Daten und wissen eine ganze Menge über sie. Dieses Wissen wird für konkrete Kaufempfehlungen genutzt. Zudem können die Netzwerke mit ihrer großen Reichweite wuchern.

Damit einher ginge auch ein Wandel der sozialen Netzwerke. Sie werden zum Zwischenhändler, kassieren vom Hersteller bzw. Kooperationspartner Provision für jedes verkaufte Produkt. So hat zum Beispiel Pinterest gerade eine Kooperation mit der Warenhauskette Macy’s abgeschlossen.

Doch nicht nur die Netzwerke, sondern auch das Kaufverhalten der Kunden könnte sich ändern. Die Zahl der Impulskäufe dürfte durch den Buy Button steigen. Wo heute Kunden noch woanders nach einem günstigeren Preis suchen, folgt künftig oft der impulsive Klick auf den Knopf.

Dieser Beitrag soll kein schwarzes Bild von der Zukunft des Online-Handels malen. Dennoch sind die Argumente nicht von der Hand zu weisen, und jeder Online-Händler sollte sich hinterfragen, welche Rolle Social Media in seinem Business spielt und wie gut oder schlecht er dort aufgestellt ist.